Ern, eine Fantasywelt

Willkommen in dieser Welt. Möge das Lesen euch Spaß bereiten.

Eine Geschichte

Leise dringen die Worte des Geschichtenerzählers durch die Bretterwand:
"Sein Vater hatte das Königreich weise regiert und Magie und Handel florierten, doch Alkin führte das Reich in den Krieg und der Name Trantes wurde ein Fluch. Aus den weißen Boten des Königs wurden die bleichen Jäger der Nacht, geflügelte Rösser mit den Klauen und dem Kopf eines Falken und der bösartigen Intelligenz der Tjellim, ehemals gutartigen Schelmen die jenen halfen, denen es schlecht ging und zum Hass verführt wurden."

"Was meinst du, sollten wir dem nicht mal einen Besuch abstatten?"
Fragt eine der Gestalten, die an der Wand lehnen, ein schmaler dunkler Schatten.
"Das könnte wieder mal eine Herausforderung werden, und du suchst doch schon lange nach etwas Aufregung?"
"Bisher hast du mich immer gut beraten, aber bist du dir hier wirklich sicher?" Die Gestalt gleitet auf die andere zu.
"Vertrau mir. Ich habe dir nie einen falschen Rat gegeben."
Die zweite Gestalt, breit und kräftig, trat langsam aus dem Schatten der Wand. Die schmale Gestalt verschwindet, als er vor sie tritt. Im selben Moment tritt der Geschichtenerzähler aus der Scheune und tritt der Gestalt in den Weg.

"Geht nicht dorthin! Die schwarzen Wälder werden eure Seele fressen und euch zu einem Schattendasein als Diener der Trantes-Brut verdammen."
"Erzählt mir mehr darüber, dann könnt ihr mich vielleicht umstimmen."
"Dann will ich euch erzählen, wie der Thronerbe zerstört wurde.

"Alkin, Erbe des Königreichs, war ein grosser Magier, der mächtigste seines Landes, der dem Hass anheimfiel, als er weit fort in den Grenzregionen wanderte, wo er sich in eine Wächterin und Ashar verliebte. Sie wies ihn zurück.
Am Ende schlug sie ihm ihren gepanzerten Handschuh ins Gesicht, um ihn loszuwerden, und das Gift der Grenzregionen suchte ihn heim, das noch von langen Kämpfen daran haftete. Die Narbe verschwand nie, weder von seinem Körper, noch von seiner Seele.
Er richtete das einst schöne Land zu Grunde. Wenn ihr dorthin geht, werden ihr den Schrecken von ausserhalb der Grenzlande begegnen, und noch kein Mensch aus unseren Landen, hat diese Reise mit klarem Verstand und gesundem Körper überstanden."

"Dann werde ich der erste sein. Ritter Baldik von Kreutzen wird zurückkehren und ihr werdet eure Geschichten umschreiben müssen!"

Viele Jahre noch wanderte der Geschichtenerzähler durch die Lande, bis er eines Nachts von Plünderern im Schlaf erdolcht wurde, doch den Ritter sah er nicht wieder. Seine Geschichte ging im Königreich Yaklar verloren, es sei denn, es kämen dereinst Wesen von dort zurück.

 

Das Königreich Yaklar

Die Feen, die blieben wurden dunkel und bleich.

Dryaden wurden zu Hexen der Bäume und Verführerinnen der schwarzen Lust, die Männer blutleer und für ihre letzten Wochen im Bann der Dryade zurücklässt, die sich von ihrem Fleisch ernährt.

Priester des Hasses und der Schmerzen ziehen durch Land und verbreiten die Schrecken, von denen sie selbst zerstört wurden.

Seelenlose Menschen leben auf ihren Dörfern, stumpf und gefühllos und immer bereit einen anderen und einen Teil ihrer Seele und Lebenskraft zu opfern um die Fruchtbarkeit der Felder für den nächsten trockenen Sommer von den Lowaim zu erkaufen.

Steppeläufer ziehen als Plagenträger durchs Land und verbreiten Krankheit und Tod, denen sie selbst anheimfallen. Ihre löchrigen, madenzerfressenen Felle spannen sich über ihren Knochen und ihre Körper bewegen sich trotz schrecklichster Qualen immer weiter.

Dämonenbesessene Wachen und Krieger treiben Steuern von den längst hungernden Bauern ein, um ihren Kriegshorden Nahrung für die nächsten Wochen zu geben und fallen in andere Länder ein um auch dort den Samen des Schreckens und der Fäulnis zu sähen.

Wenige zerstörte Wächter, die einstmals aus den Grenzgebieten gerufen wurden, ziehen mordend und brennend durch das Land, einen Körper nach dem anderen verschleißend.

Lowaim, einstmals gute Geister der Fruchtbarkeit bringen nun Sporenträger der verderbenden Saat, die die Felder kahl werden lässt, wenn die Bauern nicht einen Teil ihrer Lebenskraft opfern, und die den Körper zwar nährt, ihm aber die Gesundheit nimmt, und den Essenden als ausgemergeltes Skellett zurücklässt.

Shinim, ehemals gute Geister und niedere Boten des Königs, dienem nun dem neuen König und verbreiten Hass und Brudermord, wohin sie auch kommen.

Bauern opfern den Lowaim einen Teil ihrer Lebenskraft, um ihren Feldern noch einen kärglichen Rest abtrotzen zu können und erhaltenn dafür ein dunkles Feuer in der Seele, das ihnen für kurze Zeit grosse Kraft gibt, ihren Körper jedoch binnen wenigen Jahren zerstört.

Die bleichen Jäger der Nacht

Weiße Pferde mit weißen Flügeln, den Klauen und dem Kopf eines Adlers mit schwarzem Schnabel. Früher waren sie die Boten des alten Königs, die Nachrichten brachten und als Symbol des Glücks galten: Ein Kind zu bekommen, während die Rini am Himmel zu sehen waren galt als grosses Glück. Heute jagen sie die Verlorenen in den Wäldern und auf den Steppen und fressen die Leichen der Zerschundenen auf den Feldern.

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